Fahrt nach Le Mans

Teil 2 eines sehr erfolgreichen deutsch-französischen Schüleraustauschs: Nachdem Anfang März eine französische Schülergruppe aus Le Mans eine Woche lang zu Gast im Bayerwald bzw. in der Dreiflüssestadt Passau war (PNP berichtete), besuchten die am Austausch teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen des Johannes-Gutenberg-Gymnasiums Waldkirchen (JGG) und des Adalbert-Stifter-Gymnasiums Passau nun ihre Austauschpartner an deren Schule in Frankreich, dem Lycée Notre-Dame in Le Mans.

Le Mans, bekannt vor allem für das traditionelle 24-Stunden-Langstreckenrennen für Sportwagen, liegt etwa 200 Kilometer südwestlich von Paris, sodass die Anreise zur Partnerschule für die niederbayerischen Gymnasiasten mit einer langen Busfahrt quer durch Frankreich verbunden war. Die Reisestrapazen waren aber sofort verschwunden, als die Gruppe bei der Ankunft am Quai Louis Blanc in Le Mans von ihrer französischen Partnerklasse freudig empfangen und sehr herzlich begrüßt wurde.

Das erste Wochenende in Le Mans wurde im Kreise der Gastfamilien verbracht. Zum Wochenstart dann wurde die Gruppe vom Schulleiter Xavier Leroy begrüßt. Nach einem stärkenden zweiten Frühstück zeigten die französischen Schülerinnen und Schüler ihren Austauschpartnern ihre Schule. Daraufhin besuchten sie gemeinsam den Unterricht. Mittags ging es in die Schulkantine, wo – typisch französisch – ein Dreigängemenü serviert wurde. Gestärkt startete die bayerische Gruppe zu einer Stadtführung durch das mittelalterlich geprägte Le Mans.

Das weitere Programm in Frankreich – das während der Zeit des Aufenthalts von schweren Streiks und Protesten heimgesucht war – sah einen Besuch am UNESCO-Kulturerbe der Menschheit, dem Mont-Saint-Michel in der Normandie, vor. Gemeinsam besichtigte die Gruppe den eindrucksvoll sich im Meer erhebenden Klosterberg und erlebte die Gezeiten hautnah. Der eine oder andere reckte auch mutig den kleinen Zeh in das doch noch sehr frische Atlantikwasser. Eine weitere Tagesexkursion galt der Kleinstadt Amboise. Dort besuchte man das Schloss der französischen Könige und das Clos Lucé, die letzte Wirkstätte Leonardo da Vincis. Ebenso nahm die Gruppe an verschiedenen Workshops teil, etwa einem Kalligraphie-, Mal- oder Tanzkurs im Stile der Renaissance.

An der Schule selbst wartete ein wissenschaftliches Experiment auf die Austauschgruppe. Der Physiklehrer Sylvain Thireau bewies den Schülerinnen und Schülern anhand des Foucaultschen Pendels, dass die Erde eine Kugel ist. Ein solches Pendel befindet sich nämlich in der hauseigenen Kapelle des Lycées Notre-Dame von Le Mans. Zum Abschluss besuchte die Gruppe das Museum des weltberühmten 24-Stunden-Rennens.

Nach einem letzten Mittagessen in der Schulkantine entwickelten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Austauschpartnern Logos und Mottos für den seit Corona nun endlich wieder neugestarteten Schüleraustausch zwischen Le Mans, Passau und Waldkirchen. Den restlichen Nachmittag verbrachten die bayerischen Schülerinnen und Schüler in ihren Gastfamilien. Abends fand dann ein doch tränenreicher Abschied statt, bei dem sogar der französische Himmel weinte. Aber es ist nur ein „Auf Wiedersehen“, denn die ersten deutsch-französischen Urlaubspläne wurden schon geschmiedet. Die von Studienrätin Maria Wasmeier begleitete Waldkirchner Gruppe meinte zum Abschluss: „Merci Le Mans für die schöne und abwechslungsreiche Woche im Pays de la Loire.“

Blicken auf einen sehr gewinnbringenden Schüleraustausch zurück: 35 Gymnasiasten aus Waldkirchen, Passau und Le Mans, hier während ihrer Besichtigungstour durch die bekannte französische Stadt.

Sightseeing durfte während der Woche in Frankreich freilich nicht fehlen. So führte eine Tagesexkursion nach Le Mont-Saint-Michel, wo die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Felsenabtei besichtigt wurde.