Auch am Johannes-Gutenberg-Gymnasium mussten wir uns überlegen, wie die Traditionsveranstaltung, bei der bei uns stets die Fünftklässler im Mittelpunkt des Vorleseprogramms stehen, unter den diesjährigen Bedingungen durchgeführt werden konnte. Wir setzten unter Einhaltung aller Schutz- und Hygienebestimmungen auf direkte Interaktion. Anstatt jedoch Vorlesegäste aus dem Kreis der Freunde und Förderer der Schule ans JGG einzuladen, überlegten sich Schülerinnen der Klasse 10c, die sich meist ohnehin als Tutorinnen für die Fünftklässler engagieren, wie sie am Vorlesetag ihre jüngeren Mitschüler an die spannende Welt der Bücher heranführen konnten. Schlussendlich wurde die Schülerlesebücherei des Gymnasiums passend zum bundesweiten Motto „Europa und die Welt“ dekoriert. In Kleingruppen durften dann die Fünftklässler ausgewählten europäischen Sagenstoffen lauschen – in einer stets durchlüfteten Bibliothek, mit Maske und mit mehr als ausreichend Abstand zu den Vorleserinnen. Die älteren Schülerinnen verstanden es dabei meisterhaft, die Kinder in die antike Sagenwelt eintauchen zu lassen. Egal ob aus der Geschichte um die phönizische Königstochter Europa, von der sagenhaften Gründung Roms um Jahr 753 vor Christus oder den (teils in französischer Sprache vorgestellten) Druidenwelten der Gallier gelesen wurde – die jungen Zuhörer lauschten eifrig und interessiert. So war es gelungen, den frischgebackenen Gymnasiasten auch in Zeiten von Maskenpflicht und anderen Corona-bedingten Maßnahmen einen Hauch von normalem Schulleben am JGG zu ermöglichen. „Des war heut‘ schön“ lautete das einhellige Fazit der Zuhörer.