Dieses Zitat wurde für die Q12-Lateiner des Johannes-Gutenberg-Gymnasiums Waldkirchen Wirklichkeit. Von 22.9.-1.10.2023 besuchten 24 von ihnen die ewige Stadt, um endlich mit eigenen Augen sehen zu können, was man davor nur in Bildform aus dem mehrjährigen Lateinunterricht kannte. Von Passau aus ging es umweltfreundlich mit der Bahn bzw. dem Liegewagen über München und Bologna nach Rom. Nach der Ankunft am Vormittag stand auch gleich der Besuch der Diokletiansthermen am Bahnhof auf dem Programm. Die riesigen Ausmaße dieser Badeanlage, von der Teile zu einer Kirche umfunktioniert worden waren, wurden nur noch von denen der domus aurea übertroffen. Das „Goldene Haus“ Kaiser Neros war nach Jahrzehnten der Schließung erstmals wieder zugänglich, allerdings musste man dazu unter Tage. Eine Führung und mit einer Virtual-Reality-Brille veranschaulichte Rekonstruktion des ehemals riesigen Palastes beeindruckte alle sichtlich. Nach diesem ereignisreichen Tag trafen sich die 24 Schülerinnen und Schüler sowie die begleitenden Lehrkräfte Maria Kölbl und Helmut Schwendner zu einem gemeinsamen Abendessen, denn für die am nächsten Tag folgende Stadterkundung zu Fuß wurden alle Kräfte gebraucht. Bei sommerlichen Temperaturen ließen sich die Waldkirchner von der Atmosphäre auf der Piazza del Populo, der Piazza Navona oder dem Campo de‘ fiori bezaubern, warfen eine Münze in den Trevi-Brunnen, erfrischten sich mit einem Eis bei Giolitti, besuchten das Wohnhaus Goethes, bestaunten das Pantheon und die ara pacis oder posierten bei einem Foto auf der Spanischen Treppe. Auch die nächsten Tage waren reich an Eindrücken, die man vorher nur auf Bildern kennengelernt hatte: Die unterirdische Kirche von San Clemente überraschte dabei ebenso wie die wahren Ausmaße des ehemaligen Circus Maximus, in dem einmal 200 000 Besucher Platz gefunden hatten. Auch das Forum Romanum, ehemals der Nabel der Welt, die Ruinen der Kaiserpaläste auf dem Palatin, oder die mit Gold oder illusionistischer Malerei geschmückten Kirchen von Ara Coeli oder Sant‘ Ignazio verfehlten ihre Wirkung nicht. Besondere Highlights waren natürlich das Kolosseum mit seinen gewaltigen Ausmaßen und der ausgefeilten Technik sowie die Vatikanischen Museen mit ihrer unübertroffenen Sammlung antiker Kunst und der Petersdom, bei dem einige sogar noch bis zu Kuppel hinaufstiegen. So hatten die Schülerinnen und Schüler ausreichend Gelegenheit, Informationen und Fotos für ihre Seminararbeit zu sammeln. Nach diesen intensiven Tagen im Zentrum der Ewigen Stadt selber boten der Besuch der Domitilla-Katakombe und der anschließende Spaziergang auf der alten Römerstraße Via Appia Antica eine willkommene Erholung. Als man dann zwischen den antiken Grabmälern auch noch einer großen Ziegenherde begegnete, fühlte man sich wirklich in frühere Zeiten versetzt. Den Abschluss des Programms bildeten ein Besuch des Theaters in Ostia antica sowie ein Nachmittag am Strand in Ostia, wo alle Sonne und Meer genossen. Am letzten Tag beeindruckten die kunstvollen und großflächigen Mosaike im Museo Nazionale Romano, bevor die Schülerinnen und Schüler des JGG den freien Nachmittag für eine Papstmesse, Shoppen, einen Streifzug durch Roms Stadtzentrum, den Besuch eines Parks oder der immer noch imposanten Reste der antiken Aquädukte nutzten, die Rom z.T. noch heute mit Wasser versorgen. Nach schweißtreibenden, anstrengenden und von Kunst- und Kulturgenuss geprägten acht Tagen in Rom ging es am Samstag mit der Bahn wieder zurück nach Passau. Was war über den reinen Kenntnisgewinn über die Antike hinaus der Mehrwert dieser weiten Reise? Zum einen sollte der kulturelle Horizont der Abiturientinnen und Abiturienten des Jahrgangs 2024 geweitet werden, die Italien vielleicht einmal auch von einer anderen Seite kennenlernten. Sich in einer Millionenstadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln (die sich nicht immer an den vorgegebenen Fahrplan halten) zurechtzufinden oder andere Mentalitäten und Lebensgewohnheiten verstehen zu lernen, waren andere Aspekte. Nicht zuletzt fordert die direkte Konfrontation mit den Ruinen einer einst blühenden Hochkultur und Zivilisation dazu heraus, sich Gedanken zu machen über die Möglichkeit, dass auch unsere heutige Kultur mit ihren Errungenschaften durch Klimawandel, Kriege oder soziale Spannungen vom Verfall bedroht sein könnte. Neben diesen ernsten Themen überwog aber die fantastische Stimmung und der Spaß in der Gruppe, wodurch der Romreise 2023 auf jeden Fall unvergessliche Momente beschert wurden. Eins ist klar: Rom ist mehr als nur e i n e Reise wert!