Ein Universitäts-Alltag frei von jeglichen Verpflichtungen und Verbindlichkeiten – ein Traum für jeden Studenten. Zumindest für 22 Schüler der 11. und 10. Jahrgangsstufe des Gymnasiums, darunter auch Konstantin Müller und Florian Stadler vom Johannes-Gutenberg-Gymnasium Waldkirchen (JGG), wurde dieser Traum wahr. Sie durften im Rahmen des Projekts „Unitag“ ganz unverbindlich Universitätsluft schnuppern – und das über einen längeren Zeitraum und verschiedene Fakultäten hinweg. Nun ist das Programm abgeschlossen.
Das in Zusammenarbeit mit der Studienberatung der Universität Passau organisierte Projekt „Unitag“ ist eine Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst sowie des Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Niederbayern, die es begabten Schülern der 11. und 10. Klasse ermöglicht, zum einen an drei zentralen Veranstaltungen allgemeine Informationen und Orientierung zu erhalten oder auch die Erfahrungen zu reflektieren und zum anderen über neun Wochen hinweg an individuell ausgewählten Tagen anstelle eines normalen Schultages den Universitäts-Alltag hautnah zu erleben. Die Schüler konnten dabei eine Vielzahl an Vorlesungen aus verschiedensten Wissensgebieten besuchen, den Campus erkunden, bei Bedarf Kontakte knüpfen und sich sogar von Studierenden beraten lassen, um letztendlich durch diese konkreten, unmittelbaren Eindrücke und Impulse in der Studien- und Berufswahl gefördert, bestärkt oder eben auch in eine völlig neue Richtung gelenkt zu werden.
Die Mischung aus den zentralen und individuellen Veranstaltungen war dabei besonders attraktiv, praktisch und auch essenziell für den großartigen Erfolgs des Projektes. So diente etwa die Auftaktveranstaltung als klare Anleitung und Zugang zum Projekt, wobei dann vor allem in der zweiten Veranstaltung nicht nur spezielle Workshops, sondern auch ganz exklusive und exemplarische Vorlesungen geboten wurden. Die Abschlussveranstaltung stellte schließlich ein mehr als angemessenes Projektende dar, zumal neben allen Organisatoren und Schülern auch die Schulleiter der teilnehmenden Gymnasien, darunter auch JGG-Schulleiter Dr. Andreas Schöps, anwesend waren. Hier waren neben vielen Dankeschöns, Glückwünschen und Vorschlägen zur weiteren Verbesserung des Unitags auch erneut höchstinteressante Vorträge geboten.
So begrüßte der Präsident der Universität Passau, Prof. Dr. Ulrich Bartosch, die Schüler und gratulierte ihnen zur erfolgreichen Teilnahme und Bereitschaft zum Projekt. Sie hätten damit einen wichtigen Schritt in die Zukunft gemacht und im gleichen Zug sich der großen Verantwortung hingegeben, mit ihren Fähigkeiten und Begabungen jene Zukunft maßgeblich mitzugestalten und zu verbessern. Weiterführend leitete der Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in Niederbayern Ltd. Oberstudiendirektor Peter Brendel nahtlos durch kreatives Aufzeigen und Einbinden von einer Technologie wie ChatGPT auf die fortwährende Bedeutung von Bildung, Neugier und Kreativität im digitalen Zeitalter als Grundlage für wissenschaftlichen Fortschritt hin. Es sei die menschliche Neugier und Kreativität, die die Grundlage für wissenschaftlichen Fortschritt bilde und unsere Welt immer wieder aufs Neue vorantreibe.
Für die 22 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums, darunter die beiden für das Projekt vorgeschlagenen JGG-Schüler Konstantin Müller und Florian Stadler, war der „Unitag“ ein voller Erfolg und eine einzigartige Möglichkeit, sich bereits in der Schulzeit mit dem Studienalltag auseinanderzusetzen. „Ich kann gar nicht sagen, wie dankbar ich für die Möglichkeit bin, mir von dieser anderen Art von ‚Unterricht und Lernen‘ im Vorfeld ein Bild machen zu können“, erzählt Florian Stadler begeistert. Für die Schüler war es nicht nur eine Gelegenheit, in die Welt des Studiums hineinzuschnuppern, sondern auch Kontakte zu Studierenden und anderen Teilnehmern zu knüpfen und sich über Studiengänge und Karrieremöglichkeiten zu informieren.
Auch für die Universität Passau ist das Projekt „Unitag“ ein wichtiger Beitrag zur Studienorientierung und Nachwuchsförderung. So ist die Universität Passau seit vielen Jahren ein enger Kooperationspartner des Ministerialbeauftragten und der Begabtenförderung in Niederbayern. Das Projekt „Unitag“ ist somit ein Beispiel dafür, wie sich Universitäten für eine bessere Bildung und Chancengerechtigkeit einsetzen können. Es zeigt, dass eine frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Studium nicht nur die Entscheidung erleichtert, sondern auch die Motivation und das Interesse der Schülerinnen und Schüler steigern kann. Eine Win-Win-Situation also durch und durch.