„Die Schulmusik ist nicht nur eine Melodie, die wir hören, sondern eine Symphonie, die unsere Seelen formt und unsere Herzen erhebt.“ Diesen Satz hatte Christoph Gründinger, JGG-Absolvent des Jahres 2018 im Festband anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Johannes-Gutenberg-Gymnasiums Waldkirchen niedergeschrieben. Und beim kürzlich stattgefundenen Weihnachtskonzert der Schule zeigte sich einmal mehr, wie zutreffend dieser Satz ist: Im vollbesetzten „Bayerwalddom“ gaben verschiedene Ensembles des Gymnasiums unter Gesamtleitung von Studiendirektor Thomas Gabriel ein äußerst stimmungsvolles Konzert, das die Herzen der Besucher erreichte.
Und dazu trugen viele Faktoren bei: eine gekonnte Lichttechnik, die in der stockdunklen Kirche nur die mächtigen Pfeiler im vorderen Kirchenschiff sowie den Chorraum und damit die musikalischen Akteure in winterlichen Farben erstrahlen ließ, die Stille im Publikum, die nur am Ende durch den frenetischen Schlussapplaus durchbrochen wurde, eine durchdachte Regie, die zügige und geräuschlose Wechsel auf der Bühne ermöglichte, die festlichen Orgelklänge zum Schluss – und natürlich die weit über 200 Schülerinnen und Schüler aus allen Jahrgangsstufen mit einem beeindrucken adventlich-weihnachtlichen Potpourri und Klängen aus aller Welt.
Schulleiter Dr. Andreas Schöps freute sich, so viele Freunde und Förderer des Gymnasiums, darunter Stadtpfarrer Michael Nirschl und stellvertretender Landrat Franz Brunner, willkommen heißen zu können. Aufgrund der intensiven Proben, die im Schulhaus stattfanden, habe die Schulgemeinschaft bereits einen kleinen Eindruck von dem gewinnen können, was schließlich in der Stadtpfarrkirche vor großem Publikum präsentiert wurde. Dass das Konzert und der damit verbundene höchste musikalische Anspruch Schülerinnen und Schüler aus allen Jahrgangsstufen und teilweise auch Lehrkräfte miteinbinde, erfülle die Schule mit Stolz, so der Schulleiter.
In das musikalische Programm waren neben dem über 30-köpfigen Bläserensemble der Chor der vier 5. Klassen, der Unterstufenchor, der Kammerchor, das Männerensemble, das Schulorchester und der Große Schulchor ebenso eingebunden wie so manches Ensemble, das sich speziell für das Weihnachtskonzert formierte, etwa ein Solistenquartett, ein Klarinettenensemble, ein Blechbläserquintett sowie ein Vocal-Doppelquartett mit Schülern der Oberstufe. Alle Ensembles standen unter der Leitung der JGG-Musik- und Instrumentallehrkräfte Thomas Gabriel, Gudrun Preinfalk, Franziska Lehner und Birgit Kohl.
Eingebettet in die einzelnen Darbietungen traten einige Schüler mit gekonnten Solo-Einlagen hervor, allen voran Frieda Werner, Luisa Berger und Samuel Puffer aus den 5. Klassen, Ariana Zimmermann, Sophia Lorenz und Louisa Deutschmann beim Unterstufenchor sowie Elias Pfleger aus der Q12. Generell waren es einige Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen und der Q12, die zu tragenden Stützen des Konzertes wurden und in vielfältiger Konstellation auftraten. Und dass neben dem Bläserensemble auch das Orchester in starker Besetzung auftreten konnte, ist ein großer Verdienst der Musikförderung am JGG.
Neben den internationalen Titeln und Weihnachtsklassikern setzte das Konzert auch in traditionell-volksmusikalischer Hinsicht (etwa „Leise rieselt der Schnee“, eindrucksvoll intoniert durch das Doppelquartett aus Laura Faltejsková, Anna Wagner, Helena Schwarz, Emma Plank, Jakob Kraft, Elias Pfleger, Luis Maier und Thomas Gabriel) sowie im Bereich des weihnachtlichen Kirchenliedes (etwa „Es ist ein Ros entsprungen“, dargeboten durch den Großen Chor) Akzente. Auch die Klassik durfte nicht fehlen, etwa mit dem Rondeau und dem Aire aus der „Abdelazer Suite“ des englischen Komponisten Henry Purcell, die das Orchester interpretierte. Und freilich wurden auch weihnachtliche Evergreens wie „The little Drummer Boy“ dargeboten.
Nach den einzelnen Ensembles setzten der Große Chor und das Orchester in einem gemeinsamen Auftritt zum eindrucksvollen Konzertfinale an: Über 100 Schülerinnen und Schüler intonierten das international bekannte „Carry the light“. Die bezaubernden Klänge gingen schließlich nahtlos in das gemeinsame Schlusslied „O du fröhliche“ über, bei dem Studienrat Stefan Werbick sämtliche Orgel-Register zog.