


Nur wer schon einmal versucht hat, aus einem Widderhorn einen Ton herauszubekommen, weiß, wie schwer das ist! Beim Besuch in der Synagoge in Straubing – übrigens der einzigen Synagoge in Niederbayern – hatten die Schülerinnen und Schüler der 9.Jahrgangsstufe die Gelegenheit dazu, das „Schofar“ zu blasen, um Glück für die kommende Woche über alle Anwesenden auszuschütten. Leider hat es nicht geklappt… Dennoch kamen alle am Nachmittag glücklich nach Hause. Der Grund: Lernen vor Ort statt im Klassenzimmer. In der Synagoge erzählte Frau Zap, ein Mitglied der Israelitischen Kultusgemeinde, von Brauchtum, koscherem Essen, jüdischen Hochzeiten und Festen und appellierte an die Schülerinnen und Schüler angesichts des Holocaust-Gedenktages, sich dafür einzusetzen, dass die Geschichte sich nicht wiederhole.
Anschließend machten sich die Schülerinnen und Schüler sich in Gruppen auf, jüdische Spuren in Straubings Zentrum zu suchen. Mit etwas Ausdauer war die Rosengasse schnell gefunden, in der im Mittelalter die Juden wohnten. Ein paar Straßen weiter musste man sich zu den sogenannten Stolpersteinen hinunterbeugen. Diese granitsteingroßen Gedenktäfelchen sind in den Boden eingelassen. Auf ihnen sind die Namen von deportierten und ermordeten Juden verzeichnet, die in Häusern in der näheren Umgebung gewohnt haben.
Ein kleiner Mittagssnack rundete die Exkursion ab, sodass alle – auch ohne Glückston – bereichert nach Waldkirchen zurückkehrten.