„JGG hilft“ – Unsere Spendenaktion für die Ukraine

„Achtung, eine Durchsage: Nach zehn Tagen Spendenaktion verlassen unsere Spenden jetzt in diesen Minuten das Johannes-Gutenberg-Gymnasium in Richtung Ukraine. Die Maltester, die den Hilfstransport übernehmen, transportieren für uns einen Warenwert von deutlich mehr als 20.000 Euro!“ Mit diesen Worten wandte sich Dr. Andreas Schöps, Schulleiter am Waldkirchner Johannes-Gutenberg-Gymnasium (JGG), am Donnerstagmittag per Lautsprecher an die Klassen seiner Schule. Unter dem Applaus der Schulgemeinschaft wurde der Hilfstransport vom Schulgelände verabschiedet.

In einer groß angelegten Hilfsaktion hatte das Gymnasium für die Unterstützung der unmittelbar vom Krieg in der Ukraine betroffenen Menschen geworben. Als Kooperationspartner konnte der Malteser Hilfsdienst gewonnen werden. Der stellvertretende MHD-Diözesangeschäftsführer Werner Kloiber hatte die Aktion koordiniert und mit der Schulgemeinschaft eine Liste mit dringend erforderlichen Bedarfsgütern entwickelt. So konnten die Spender sicher sein, dass ihre Hilfe akut benötigt wird und auch sicher bei den Betroffenen ankommt.

Am JGG selbst fand sich schnell ein Team aus Neuntklässlern zusammen, welches vor Unterrichtbeginn und in den Pausen die abgegebenen Spenden entgegennahm, sortierte und verpackte. Gesammelt wurden allen voran haltbare, nahrhafte Lebensmittel sowie grundlegende Hygieneartikel. Darüber hinaus fanden an der Schule zahlreiche Aktionen statt, um Spendengelder zu generieren. So initiierte der JGG-Elternbeirat zwei „Leberkäs-Pausen“, bei denen gegen eine Geldspende warme Leberkäs-Semmeln ausgegeben wurden. Nach demselben Prinzip führten einzelne Klassen und Schülergruppen Aktionen wie „Das erste Eis des Frühlings“, „Waffeln statt Waffen“, mehrere Kuchenbuffets sowie die Ausgabe von Freundschaftsarmbändern, Popcorn oder leckeren Säften durch. Die Geldspenden in einem Umfang von 11.000 Euro wurden – unterstützt durch großzügige Rabattaktionen des örtlichen Edeka- und REWE-Marktes – zur Anschaffung von Säuglings- und Kleinkindnahrung verwendet. Darüber hinaus konnte ein Betrag von 1.000 Euro an die Hilfsaktion der Stadt Waldkirchen übergeben werden.

Besonders freute sich die JGG-Schulgemeinschaft, dass das Projekt auch über die Schule hinaus so tatkräftig unterstützt wurde. So riefen die Schülersprecher der FOS/BOS Waldkirchen ebenso wie die Grundschule am Haidel in Hinterschmiding ihre Schulfamilien zur Unterstützung der JGG-Aktion auf, führten mit großer Resonanz schulintern eine Geld- und Sachspendensammlung durch und übergaben ihre vollgepackten Pakete schließlich dem JGG. Ebenso beteiligten sich die Sparten Dart und Volleyball des SV Hintereben sowie die Kolleginnen und Kollegen der Abteilung Auszeichnung des Modehauses Garhammer mit großem Engagement an der JGG-Hilfsaktion.

Auch zahlreiche Einzelpersonen aus Waldkirchen kamen vorbei, um mit ihren Spenden das Projekt zu unterstützen. Zur Freude aller Beteiligten füllten sich der kurzerhand zu einem Spendenlager umfunktionierte Theaterkeller der Schule sowie die Box mit den Geldspenden binnen kürzester Zeit. Auch in der Waldkirchner Geschäftswelt fand die JGG-Aktion breite Unterstützung: Von der Eisdiele über den schulischen Caterer und die Traditionsbäckerei und -metzgerei am Marktplatz, welche die Initiativen der Schüler ermöglichten, bis hin zu den Drogerie- und Supermärkten in der Bannholzstraße sowie dem örtlichen Baumarkt, welche Kartons und Verpackungsmaterial zur Verfügung stellten, gab es kein Nein, als das JGG anklopfte.

Das Schülerteam, welches die Sachspendenaktion abwickelte, hatte allerhand zu tun, um alles passend zu sortieren und zu verpacken, bevor die beiden Transporter der Malteser beladen werden konnten. Hierzu waren der stellvertretende Diözesangeschäftsleiter Werner Kloiber sowie der Freyunger Dienststellenleiter Christoph Fuchs und die vier Fahrer Walter Maier, Eduard Schmid, Peter Schrottenbaum und Robert Herzig an das JGG gekommen, um sich anschließend direkt auf den Weg in das polnische Toszek in der Nähe von Gleiwitz zu machen, von wo aus die Hilfsgüter direkt ins ukrainische, etwa 250 Kilometer nordwestlich von Kiew gelegene Olevsk und damit unmittelbar ins Kriegsgebiet gelangen. Die bereits fertig verpackten und liebevoll gestalteten bzw. beschrifteten knapp 600 Hygienebeutel – sie enthalten ein grundlegendes Hygieneequipment insbesondere für Frauen und Kinder – indes gelangen direkt in die Passauer Dreiländerhalle, wo ankommende Flüchtlinge aufgenommen werden. „Schon morgen Abend werden unsere Hilfsgüter die Bedürftigen erreicht haben“, schloss Schulleiter Dr. Schöps seine Durchsage. „Wir machen alles richtig, wenn wir unsere Augen nicht verschließen, sondern aktiv mithelfen.“ Auch die Verantwortlichen seitens des MHD waren beeindruckt: „Eine tolle Aktion, die einfach nur Respekt verdient!“

Auch sie unterstützten die JGG-Aktion: Die Kolleginnen von der Abteilung Auszeichnung des Modehauses Garhammer brachten Waren im Wert von knapp 600 Euro zur Ukraine-Sammelstelle.
Gesammelt wurde auch an der Grundschule am Haidel in Hinterschmiding: Die Klassensprecher der Jahrgangsstufen 1 bis 4, Schulleiterin Astrid Glaser (re.) und Lehrerin Manuela Plattner (li.) übergaben die Geld- und Sachspenden an Oberstudienrat Christian Weishäupl vom JGG.
Die Initiative des JGG aufgreifend, rief auch die Schülermitverantwortung der FOS/BOS Waldkirchen ihre Schulgemeinschaft zum Mitmachen auf. Das Bild zeigt die Anlieferung der Spenden an der JGG-Sammelstelle mit Studiendirektor Christian Seidel (v.l.), JGG Wertebotschafter Julian Fürst, Jonathan Ramesberger (SMV JGG), FOS/BOS-Schülersprecherin Jasmin Heidner, Miguel Schanding (SMV JGG) und Werner Lehner von der FOS/BOS.
Stellvertretend für die Sparten Volleyball und Dart des Sportvereins Hintereben übergaben Ramona und Alexander ein großes Warensortiment von Konserven über Hygieneartikel bis hin zur Kleinkindnahrung für die Ukraine-Hilfe.
Bereit für den Abtransport: Am vergangenen Donnerstag, 12.41 Uhr, verließ der Hilfstransport des Malteser Hilfsdienst den Schulhof des Johannes-Gutenberg-Gymnasiums, um die gesammelten Spenden ins polnische Toszek zu bringen, von wo aus die Unterstützung direkt an Flüchtlinge bzw. nach Olevsk ins ukrainische Kriegsgebiet geht. Verantwortlich für den Transport und die Koordination seitens des MHD: Robert Herzig (v.l.), Peter Schrottenbaum, Eduard Schmid, Walter Maier, Werner Kloiber und Christoph Fuchs (re.).
1000 Euro gingen an das Unterstützungsprojekt der Stadt „Waldkirchen hilft“. Flankiert vom Schülerteam aus der 9. Jahrgangsstufe und den für den Transport vorbereiteten Sachspenden übergaben Christian Seidel (li.) und Schulleiter Dr. Andreas Schöps (2.v.re.) einen symbolischen Scheck an Bürgermeister Heinz Pollak (2.v.li.) und Stadtmanager Michael Hobelsberger (re.).
Bilder vom Weitertransport unserer Hilfsgüter aus Polen direkt in die Ukraine