München/Waldkirchen. Für zwölf bayerische Schulen ist das gerade begonnene Schuljahr ein wahrlich besonderes: Sie wurden in das exklusive Förderprogramm „Kulturschule Bayern“ aufgenommen und ermöglichen damit ihren Schülerinnen und Schülern neue praxisorientierte Lern- und Gestaltungsräume, die sie im besonderen Maße in ihrer Persönlichkeitsentwicklung stärken und fördern. Eine von diesen 12 Schulen: das Johannes-Gutenberg-Gymnasium Waldkirchen (JGG).
„Für uns bedeutet die Aufnahme in dieses Programm eine außerordentliche Ehre“, freut sich Schulleiter Dr. Andreas Schöps. Die Schule erhält nunmehr unter anderem zusätzliche Fördermittel für die Weiterentwicklung des Schulprofils im kulturellen Bereich, darf an besonderen Fortbildungsangeboten der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalentwicklung in Dillingen teilnehmen, Referenten einladen, Workshops veranstalten und mit einer Vielzahl von prominenten externen Partnern kooperieren. „Wir freuen uns sehr darüber und blicken den vielfältigen Möglichkeiten, die sich dem JGG nunmehr eröffnen, mit großer Spannung entgegen“, so der Schulleiter. Am Ende der vierjährigen Projektphase soll schließlich die finale Zertifizierung zur „Kulturschule Bayerns“ erfolgen.
Das Johannes-Gutenberg-Gymnasium konnte in die Bewerbung aus einem bunten Erfahrungsschatz bei der Organisation und Durchführung kulturbezogener Projekte schöpfen. Egal ob zu musikalischen Darbietungen, Autorenlesungen oder Theateraufführungen – die Aula der Schule verwandelt sich regelmäßig zu einem Kultursaal, der Schülerinnen und Schülern ein vielfältiges Angebot an kultureller Teilhabe und Mitgestaltung bietet. Bei großen Musikveranstaltungen etwa ist nahezu jeder dritte JGG-ler in das Vokalprogramm, die Instrumentaldarbietungen oder die Hintergrundtechnik eingebunden. Theateraufführungen der Schulspiel-AG oder einzelner Projekt-Seminare – wie etwa im Sommer die Inszenierung eines Krimidinners im Bürgerhaus – erweisen sich als Publikumsmagneten. Neben zahlreichen weiteren Aktivitäten runden kulturbezogene Fahrten, etwa in die Münchner Philharmonie oder in die Musical-Metropole Stuttgart, das Angebot im Sinne einer ganzheitlichen Bildung ab.
Mit dem JGG freut sich auch Bayerns neue Kultusministerin Anna Stolz über die besondere Auszeichnung. Sie sieht das vom Staatsministerium für Unterricht und Kultus geförderte Projekt als große Bereicherung für jedes Schulprofil: „In unseren Kindern steckt jede Menge Ideenreichtum, Fantasie und Kreativität. Dieses riesige Potenzial sollten unsere Schülerinnen und Schüler tagtäglich auch nutzen und dadurch weiter fördern und ausbauen können, und das weit über die Fächer Musik und Kunst hinaus. Es ist mir ein großes Anliegen, unsere Schulen durch Projekte wie die Kulturschule Bayern noch weiter nach außen hin zu öffnen. Expertinnen und Experten aus der Kunstszene geben hier zusätzliche Impulse, so dass die Schule selbst ein Ort der Kultur wird.“
Nach einer Pilotphase, an der neun bayerischen Schulen beteiligt waren, geht das Projekt „Kulturschule Bayern“ nun in die zweite Runde, an der dieses Mal insgesamt zwölf Schulen – darunter zwei Gymnasien – aus allen Regierungsbezirken teilnehmen dürfen. Im Rahmen der Schul- und Unterrichtsentwicklung sollen in den kommenden vier Jahren über die Fächergrenzen hinweg künstlerisch-kulturelle Akzente gesetzt und das künstlerische Schulprofil noch weiter ausgebaut werden. Dabei unterstützt die Schulleitung den Aufbau einer Kulturschule aktiv, sodass zum Beispiel auch die Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnern auf den Weg gebracht werden kann.
Generell aber können von jeder beteiligten Schule individuelle Schwerpunkte in der kulturellen Bildung gesetzt werden. Weitere Unterstützung erhalten die Schulen durch die Projektleitung am Staatsministerium für Unterricht und Kultus, durch zahlreiche Fortbildungsangebote für Lehrkräfte aller Fächer an der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung (ALP) sowie durch den intensiven Austausch in einem Arbeitskreis am Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB). Außerdem werden finanzielle Fördermittel durch das StMUK sowie die „Stiftung art131“, deren Hauptaugenmerk auf der Integration von Kunst und Kultur in das Schulleben liegt, zur Verfügung gestellt. Um die Schüler aktiv in die Ausgestaltung der kulturellen Bildung an der Schule einzubeziehen, werden Anfang Dezember zwei JGG-Schüler zudem zu „Kulturlotsen“ ausgebildet.
Schon jetzt blickt man am JGG mit großer Vorfreude auf die ersten Projekte. So soll bereits im Sommer 2024 eine Kooperation mit herausragenden internationalen Musikern stattfinden, die in einem gemeinsamen Konzert unter Beteiligung der Schule gipfeln wird – in Waldkirchen. Weitere Aktionen sind bereits in Planung: „Wir haben an der Schule eine Steuerungsgruppe gebildet, in die sich Lehrkräfte und Schüler einbringen“, erklärt Gudrun Preinfalk, die für die Projektkoordination mitverantwortlich zeichnet. „Darin wollen wir gemeinsam Ideen sammeln, Projektpläne erstellen und die Umsetzung im Sinne aller Beteiligten vorantreiben.“-pnp
Kulturelle Bildung wird im Schulleben des JGG großgeschrieben:
Fotos: Weishäupl/Foto Eder