Während der letzten beiden Jahre hat der Kultursektor unter den Corona-Beschränkungen stark gelitten. Abstandsregelungen, Maskenpflicht in Innenräumen, Beschränkung der Besucherzahl – all das machte es insbesondere für Theateraufführungen schwierig, eine stimmungsvolle Atmosphäre aufkommen zu lassen. Umso mehr war es für die Oberstufenschüler des Johannes-Gutenberg-Gymnasiums Waldkirchen (JGG) etwas Besonderes, ins Fürstbischöfliche Opernhaus in Passau – einem der schönsten Theater Südbayerns – zu kommen und dort einen kurzweiligen Abend zu verbringen. Für viele stellte dieser Besuch deswegen eine doppelte Premiere dar: Die meisten waren noch nie im Theater gewesen und auch das Stück „Boeing, Boeing“ feierte seine Uraufführung in Passau. Unter der Leitung von Studienrätin Maria Kölbl fuhr die 25-köpfige Schülergruppe nach Unterrichtsschluss nach Passau. Nach einem Aufenthalt in der Altstadt stand die erfolgreiche Boulevardkomödie aus der Feder von Marc Camoletti auf dem Programm. In diesem schwungvollen Stück geht es um einen Mann, der Beziehungen zu gleich drei Stewardessen unterhält. Sein ganzes Liebesleben ist dabei an den jeweiligen Flugplänen ausgerichtet, bis ein Orkan nicht nur diese in Unordnung bringt. Die JGG-ler und ihre begleitenden Lehrkräfte zeigten sich nicht nur von der besonderen Premierenatmosphäre des im 18. Jahrhundert erbauten Theater beeindruckt, sondern auch von der Leistung der Schauspielensembles. Schließlich, so der Tenor, sei eine solche Aufführung keinesfalls mit einem Streaming-Abend zu Hause auf der Couch zu vergleichen. Die Unmittelbarkeit der schauspielerischen Leistung sowie die Reaktionen des Publikums mache einen Theaterabend zu einem ganz besonderen Erlebnis.