„Struktur und Wandel der Gesellschaft in Deutschland“ lautet ein zentraler Themenbereich im Lehrplan der 11. Klasse im Fach Sozialkunde. Im Fokus stehen dabei Aspekte wie die Entwicklung von Bevölkerungszahlen oder die Altersstruktur in der Bundesrepublik, zumal der sog. demographische Wandel in gesellschaftlichen und politischen Diskussionen allgegenwärtig ist. Wie aber wirken sich diese allgemeinen Trends konkret auf das Leben von Jugendlichen in Freyung-Grafenau aus? Um diese Frage zu beantworten, begrüße Schulleiter Dr. Andreas Schöps auf Einladung der Fachschaft Sozialkunde den Regionalmanager des Landkreises, Stefan Schuster, als Referenten am Johannes-Gutenberg-Gymnasium (JGG).
Der Regionalmanager lieferte den über 80 Oberstufenschülern in seinem Vortrag genaue demographische Strukturdaten und betonte dabei sowohl die Herausforderungen, aber auch die Vorzüge des Lebens im ländlichen Raum. Wie auch die meisten anderen Landkreise in Bayern und ganz Deutschland sieht sich Freyung-Grafenau ebenfalls mit der (Über-)Alterung seiner Bevölkerung konfrontiert: Gemäß den Bevölkerungsvorausberechnungen des Bayerischen Landesamtes für Statistik werden im Jahre 2040 fast 40 Prozent der FRG-Bürger 65 Jahre und älter sein, während die kleinste Bevölkerungsgruppe aus den Unter-18-Jährigen besteht. Für Freyung-Grafenau bedeutet dies naturgemäß weniger Menschen in erwerbsfähigem Alter und insbesondere den Verlust von qualifizierten Schulabsolventen.
Dem Regionalmanagement sei es daher, so Schuster, ein stetiges Anliegen, durch eine Vielzahl an Projekten und vor allem der Zusammenarbeit mit den Schulen die jungen Landkreis-Bürger auf die positiven Standortvorteile aufmerksam zu machen. Geringere Lebenshaltungskosten als in den „Metropolen“, vielseitige Angebote für junge Familien, nahezu Vollbeschäftigung, gut bezahlte und interessante Arbeitsplätze bei teils international erfolgreichen Firmen – all das seien laut Regionalmanager Faktoren, die insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Attraktivität des Landkreises Freyung-Grafenau steigern.
Mit Blick auf die demographische Entwicklung und gerichtet an das JGG-Publikum betonte Stefan Schuster dann auch zum Schluss, dass man Schulabsolventen keineswegs von einem Studium an einem externen Standort abhalten wolle, sich der Landkreis aber umso mehr über jede Rückkehrerin und jeden Rückkehrer freue.