Bayern  – von den Römern bis hin zu erneuerbaren Energien

Einen Tag voller neuer Eindrücke erlebten 49 Schülerinnen und Schüler des Johannes-Gutenberg-Gymnasiums Waldkirchen im Gäubodenmuseum Straubing und im Nawareum. Diesen hatten sie sich auch redlich verdient, da sie am Enrichment-Programm (einem Angebot der Begabtenförderung für die Jahrgangsstufen 9 und 10) teilnehmen und/oder in Latein durch besondere Leistungen auffallen.

Deswegen stand im Gäubodenmuseum vor allem die Römerabteilung im Fokus. Aber nicht durch trockene Fakten, sondern durch fühlbare Erfahrung tauchten die Schülerinnen und Schüler in vergangene Zeiten ein: So durften sie sich unter der fachkundigen Anleitung von Museumspädagogin Ruth Blechschmidt mit römischen Tuniken anziehen, sich mit Ketten und Armbändern schmücken oder in eine Rüstung schlüpfen. So gewandet ging es zu den in Straubing gefundenen Paraderüstungen, die in ihrer Vollständigkeit nahezu einzigartig sind. Hier überraschte es die JGGler, dass sich im damaligen Sorviodurum auch eine Abteilung von syrischen Bogenschützen befand, was man am Aussehen der Gesichtsmasken erkennen kann. Das römische Reich war bereits vor 2000 Jahren ein Schmelztiegel der Kulturen bzw. förderte die Binnenmigration durch die häufige Verlegung von Truppenteilen. Aber auch die römische Alltagskultur mit ihrer speziellen Hausarchitektur und -bemalung sowie Hausrat erklärte Frau Blechschmidt unterhaltsam und überzeugend. Am Ende der Führung gab es schließlich ein prandium (Mittagessen) mit Käse, Fladenbrot, Oliven, Obst und (nicht ganz echten) Haselmäusen.

Derart gestärkt und mit einem Zeitsprung von knapp 2000 Jahren besuchte die Gruppe am Nachmittag das erst 2023 eröffnete Nawareum (Museum für nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare Energien). Hier beeindruckte die multimediale Darstellung der Auswirkungen des Klimawandels und der Möglichkeiten, Werkstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen herzustellen. Zudem luden viele Stationen zum Mitmachen und Ausprobieren ein, sodass klar wurde, welches Gestaltungspotential Menschen in Bezug auf ihre Umwelt haben. Am Ende dieses breit gefächerten und an Eindrücken reichen Tages hatten die Schülerinnen und Schüler die wechselvolle Geschichte Bayerns und die sich stets verändernden Herausforderungen kennengelernt und kamen am späten Nachmittag wieder wohlbehalten am JGG an.

Gefördert wurde diese Exkursion unter anderem mit Mitteln des Förderprogramms „Kulturschule Bayern“.