Bereits seit einigen Jahren bietet das „Schülerforum Geschichte“, besonders geschichts- und politikinteressierten Schülerinnen und Schülern des JGG die Möglichkeit, sich mit einem Schwerpunktthema des 20. oder 21. Jahrhunderts in einer Bildungsstätte außerhalb der Schule auseinanderzusetzen. Pandemiebedingt musste in den vergangen beiden Jahren auch dieses Format pausieren, so dass die Freude umso größer war, dass Anfang Juli 2022 wieder 22 Jugendliche der 10. Jahrgangsstufe ins oberfränkische Kloster Banz starten konnten. Dort bekamen sie drei Tage lang vertiefte und besonders anschauliche Einblicke in das Leben von Kindern und Jugendlichen in der DDR. Mit Thomas Lukow und Christian H. Zache, die beide in Osterberlin aufgewachsen sind, und dennoch zwei gänzlich unterschiedliche Biographien vorzuweisen haben, standen dabei zwei Zeitzeugen zur Verfügung, die ihre Kindheit und Jugend in der DDR verbracht haben. Dabei zeigten sie in verschiedenen Vorträgen auf, wie die DDR-Diktatur versuchte, schon Kindergarten- und Schulkinder auf die Linie des SED-Regimes einzuschwören und was passierte, wenn man sich, wie beide Zeitzeugen, nicht auf Linie bringen lassen wollte und, wie im Falle von Thomas Lukow, sogar einen Fluchtversuch unternahm. Neben den besonders spannenden Zeitzeugenschilderungen standen jedoch noch weitere Arbeitsformen, wie Filmanalysen und interaktive Gruppenarbeiten mit anschließenden Präsentationen auf dem Programm. Nach drei intensiven Tagen begab sich die Schülergruppe, bereichert um viele neuen Sichtweisen und Erkenntnisse, auf die Heimreise nach Waldkirchen.