„Glauben und Hoffnung. Der Weg zum Frieden“

Eröffnung der Ausstellung des P-Seminars des Johannes-Gutenberg-Gymnasiums im Haus der Kultur, Kunst und Jugend e. V. (HNKKJ) in Waldkirchen

Sie haben die Ausstellung konzipiert: das P-Seminar Politik und Gesellschaft des Johannes-Gutenberg-Gymnasiums Waldkirchen mit Studienrätin Maria Wasmeier (l.)
Bei der Eröffnung der der Ausstellung: Die 101-jährige Zeitzeugin, die aus Niederschlesien stammte und das Kriegende als Lazarettschwester im Raum Passau erlebte, schaffte es bei ihren Ausführungen, die emotionale Ebene der vor allem jugendlichen Zuhörer zu erreichen.

Mit der feierlichen Eröffnung der Ausstellung „Glauben und Hoffnung. Der Weg zum Frieden“ am 8. Mai leitete das Johannes-Gutenberg-Gymnasium die diesjährigen Gedenkveranstaltungen zum Gedenken an das Ende des II. Weltkriegs in Waldkirchen ein. Die Ausstellung wurde vom P-Seminar Politik und Gesellschaft der 11. Jahrgangsstufe gestaltet und stellt das Ergebnis einer intensiven, monatelangen Auseinandersetzung mit dem Thema Frieden dar – einem Thema, das in der heutigen Welt aktueller denn je erscheint.

In ihrer Arbeit setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit der Fragilität des Friedens und der historischen Verantwortung auseinander. Die Ausstellung spannt dabei einen thematischen Bogen von den zwei verheerenden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts bis hin zu den Anfängen der europäischen Aussöhnung und Einigung. Dabei wird der Zusammenhang zwischen den Schrecken des Krieges und dem Wunsch nach dauerhaftem Frieden und europäischer Verständigung sichtbar gemacht.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Einzelschicksalen von Soldaten als auch Zivilisten, die auf den Kriegsgräberstätten in Niederbronn-les-Bains im Elsass und in Hofkirchen im Landkreis Passau ruhen. Ihre Geschichten verdeutlichen die Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges auf eindrucksvolle Weise. Die Schülerinnen und Schüler konnten dabei auch auf persönliche Erinnerungsstücke zurückgreifen – unter anderem stellte Max Fesl dem Projekt das Feldgeschirr eines französischen Kriegsgefangenen zur Verfügung, das die Ausstellung um eine authentische Dimension erweitert.

Große Unterstützung erhielten die Jugendlichen vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sowie von Europe Direct Freyung, die mit Materialien, historischen Quellen und ihrem Fachwissen zur Seite standen.

Die Ausstellung ist bewusst so konzipiert, dass sie vom Gedenken am 8. Mai – einem Tag des Innehaltens und der Erinnerung – zur Hoffnung des 9. Mai überleitet: dem Europatag, der jährlich an die Schuman-Erklärung von 1950 erinnert. Der Weg von der Katastrophe zur Kooperation, von Krieg zu Freundschaft – insbesondere am Beispiel der deutsch-französischen Beziehungen – wird anschaulich dargestellt. Dabei finden sich zahlreiche Fotos des P-Seminars, die den persönlichen Charakter der Ausstellung unterstreichen.

Die feierliche Eröffnung begann um 11.30 Uhr mit einem Erklärvideo, in dem das Projekt, seine Ziele und die Arbeit der SchülerInnen vorgestellt wurden. Es folgte eine Begrüßung mit einer Zusammenfassung der Projektergebnisse. Willy Wagenpfeil vom VdK Vilshofen würdigte das Engagement der Jugendlichen, bevor die Zeitzeugin Frau Rosemarie Neumann mit 102 Jahren ihre bewegenden Erinnerungen teilte und die junge Generation eindringlich aufforderte, sich für den Frieden einzusetzen. Schulleiter Dr. Andreas Schöps unterstrich in seiner Rede die Bedeutung des Friedens als unverzichtbares Gut.

Im Anschluss hatten die Gäste die Gelegenheit, die Ausstellung eigenständig zu erkunden. Mit dieser Ausstellung versucht das Johannes-Gutenberg-Gymnasium ein starkes Zeichen für Erinnerung, Verantwortung und Hoffnung zu setzen – in einer Zeit, in der der Frieden alles andere als selbstverständlich ist.

Die Ausstellung kann noch bis zum 26. Mai im Haus der Natur, Kultur, Kunst und Jugend e.V. (HNKKJ) in Waldkirchen besichtigt werden.