Mit einem äußerst stimmungsvollen Konzert in der Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul verabschiedete sich die Schulgemeinschaft des Johannes-Gutenberg-Gymnasiums Waldkirchen (JGG) in die Weihnachtspause. Das gut zweistündige Programm, das zahlreiche Ensembles und Solisten der Schule unter Gesamtleitung von Studiendirektor Thomas Gabriel zum Besten gaben, ließ das Publikum im vollbesetzten Bayerwalddom tief in die weihnachtlichen Geheimnisse eintauchen.
Und dazu trugen viele Faktoren bei: eine gekonnte Lichttechnik, die in der stockdunklen Kirche nur das Presbyterium und damit die musikalischen Akteure in winterlichen Farben erstrahlen ließ, die Stille im Publikum, die nur am Ende durch den frenetischen Schlussapplaus durchbrochen wurde, eine durchdachte Regie, die zügige und geräuschlose Wechsel auf der Bühne ermöglichte, die festlichen Orgelklänge zum Schluss – und natürlich die weit über 200 Schülerinnen und Schüler aus allen Jahrgangsstufen mit einem beeindrucken adventlich-weihnachtlichen Potpourri und Klängen aus aller Welt.
Studiendirektor Thomas Veit, der als stellvertretender JGG-Schulleiter die Gäste – unter ihnen Landrat Sebastian Gruber und Stadtpfarrer Michael Nirschl – willkommen hieß, knüpfte in seinen Worten gedanklich an das Eröffnungsstück des Blechbläserensembles an: „Joy to the world“ – Die darin zum Ausdruck gebrachte Freude könne an diesem Konzertabend mehrfach aufgefasst werden: Zum einen sei Weihnachten natürlich ein Fest der Freude, zum anderen sei aber auch das Konzert, in das sich nahezu jeder dritte JGG-Schüler musikalisch einbringe, stets eine große, mit einer Portion berechtigten Stolz gepaarte Freude für die gesamte Schulgemeinschaft. Veit betonte dabei, dass das JGG zum Schuljahr 2023/24 als eine von zwölf bayerischen Schulen in das exklusive Förderprogramm „Kulturschule Bayern“ aufgenommen worden sei. Eine ganz besondere Würdigung, welcher durch das Konzert alle Ehre gemacht werde.
In das musikalische Programm waren neben dem 30-köpfigen Bläserensemble der Chor der vier 5. Klassen, der Unterstufenchor, das Querflötenensemble, der Kammerchor, das Männerensemble, das Schulorchester und der Große Schulchor ebenso eingebunden wie so manches Ensemble, das sich speziell für das Weihnachtskonzert formierte, etwa das „Steirische Trio“, ein Streicherensemble aus Viola und Violine, ein Bläserquintett, eine Kammermusik-Gruppe sowie ein Vocal-Doppelquartett mit Schülern der Q12. Alle Ensembles standen unter der Leitung der JGG-Musik- und Instrumentallehrkräfte Thomas Gabriel, Gudrun Preinfalk, Franziska Lehner, Silvia Denk und Daniel Zeljak. Die Solistin Antonia Höpfl (Querflöte, Q12) – auch als Sängerin eine tragende Säule des Konzerts – wurde von Birgit Kohl auf dem Klavier begleitet.
Generell traten einige Schüler der Q12 mit gekonnten Solo-Einlagen hervor: Jana Auer und Anna-Lena Grinninger waren mit Querflöte und Klarinette bzw. Posaune gut eingebunden, Antonia Höpfl sorgte mit ihrem Sopran-Solo zu „Ich bete an die Macht der Liebe“ für einen Gänsehaut-Moment, Ben Maier und Xaver Bumberger umrahmten auf gewitzte Art den Orchester-Auftritt zu „Let it snow“. Besonderen Mut bewiesen auch Sophie Bayerlein, Severin Hasenöhrl, Catharina Kristl, Sophia Lorenz und Phyllis van der Woerd, die aus dem Unterstufenchor bei „Sunny Light“ und „That’s Christmas to me“ als Solisten hervortraten.
Neben den internationalen Titeln und Weihnachtsklassikern setzte das Konzert auch in traditionell-volksmusikalischer Hinsicht (etwa „Kimmt sche hoamli de Nocht“, eindrucksvoll intoniert durch das Männerensemble, das durch drei helle Stimmen aus der Unterstufe verstärkt wurde) sowie im Bereich des weihnachtlichen Kirchenliedes (etwa „Macht hoch die Tür“, arrangiert durch das Bläserquintett) Akzente. Auch die Klassik durfte nicht fehlen, etwa mit dem Prelude aus dem „Te Deum“ von Marc-Antoine Charpentier, der bekannten Eurovision-Fanfare, die das Orchester interpretierte.
Nach den Darbietungen der einzelnen Ensembles setzten der Große Chor und das Orchester in einem gemeinsamen Auftritt zum eindrucksvollen Konzertfinale an: Nahezu 130 Schülerinnen und Schüler intonierten das in vielen Kirchen zu Weihnachten aufgeführte „Transeamus usque Bethlehem“, das in lateinischer Sprache und begleitet vom Gloriagesang der Engel die biblische Weihnachtsgeschichte verkündet. Die Klänge gingen schließlich nahtlos in das gemeinsame Schlusslied „O du fröhliche“ über, bei dem Studienrat Stefan Werbick sämtliche Orgel-Register zog.
Fotos: Weishäupl